Die gute Nachricht vorweg: Mit den Apps von Netflix, Amazon, Spotify und Audible lassen sich die jeweiligen Inhalte mit wenigen Mausklicks oder Fingertipps auf Windows-PCs, Tablets und Smartphones laden und dann auch ohne Internetverbindung genießen. Das ist ideal, um zum Beispiel im Zug, im Flugzeug oder im Urlaub sein eigenes Unterhaltungsprogramm dabei zu haben.
Netflix: Bietet bei Downloads Komfort
Vorbildlich zeigt sich Netflix: Innerhalb der App für PCs und Mobilgeräte lassen sich zahlreiche Filme und Serienfolgen über das Symbol „Herunterladen“ lokal speichern und zu einem späteren Zeitpunkt ansehen.
Übersicht aller Inhalte, die zum Herunterladen angeboten werden, sehen Sie nach einem Mausklick beziehungsweise Fingertipp in das Auswahlfeld „Kategorien“ und „Zum Download“. Ist der Download abgeschlossen, lässt sich die Wiedergabe direkt oder zu einem späteren Zeitpunkt starten. In der Downloadübersicht unter „Mein Netflix“ werden alle Offlineinhalte angezeigt. Unter „Downloads“ entfernen Sie die Inhalte, indem Sie das Häkchen rechts deaktivieren und auf „Download löschen“ tippen.
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Alternativ gehen Sie zu den App-Einstellungen und löschen etwa nach dem Urlaub alle geladenen Inhalte in einem Schwung. Haben Sie die Option „Smart-Downloads aktiviert“, werden angesehene Serienepisoden gelöscht und automatisch durch die nächste Folge ersetzt.
Wer Serien und Filme außerhalb der Netflix-App als MP4- oder MKV-Datei herunterladen möchte, findet dazu Tools wie Kigo Netflix Downloader (4,99 Euro im Monat) und Netflix Video Downloader (ab 17 Euro). Was es bei der Nutzung solcher Tool rechtlich zu beachten gilt, lesen Sie im Kasten „Was ist legal, was nicht?“ am Endes des Artikels.
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Die Nutzung der Offlinedownloader ist denkbar einfach, wie das Beispiel Netflix Video Downloader von Tunepat zeigt: Nach dem Programmstarten melden Sie sich mit Ihren Netflix-Zugangsdaten an, beginnen mit der Wiedergabe eines Films oder einer Serienfolge und klicken auf den grünen Downloadbutton.
Im folgenden Fenster wählen Sie die Videoqualität beziehungsweise Auflösung und drücken auf „Herunterladen“. Der Download startet in das Verzeichnis, das in den Programmeinstellungen angegeben ist. Dort lassen sich auch das Videoformat (MP4 und MKV) sowie die Videoqualität („Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“) festlegen.
Wundern Sie sich bitte nicht, dass sich bei Netflix, anderen Streamingdiensten und TV-Mediatheken nicht alle Titel für die Offlinewiedergabe speichern lassen. Der Grund ist, dass nicht alle Rechteinhaber der Filme und Serien der Offlinenutzung zugestimmt haben.
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Amazon Prime Video: Offline-Downloads möglich
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Ähnlich wie bei Netflix lassen sich auch beim Amazon-eigenen Streamingdienst Prime Video Filme, Serien und Dokus mithilfe der App downloaden. Das funktioniert ganz einfach: Öffnen Sie die Detailseite eines Films oder einer Serie und klicken auf das unscheinbare Downloadsymbol ganz rechts neben „Jetzt Ansehen“. Im folgenden Fenster wählen Sie die Downloadqualität und auf Wunsch zusätzliche Sprachen aus. Mit einem Klick auf „Download starten“ beginnt das Herunterladen.
Der Film lässt sich nun auch ohne Internetverbindung wiedergeben. Eine Übersicht aller bereits geladenen Offlineinhalte erreichen Sie unter „Downloads“ am linken Fensterrand. Wie bei Netflix gibt es auch bei der Amazon-App die Möglichkeit, neue Folgen einer Serie automatisch zu laden und angesehene Folgen zu löschen.
Ärgerlich: Amazon Prime Video zeigt ab sofort zusätzliche Werbung – oder Sie zahlen extra
Für den Download außerhalb der App gibt es zahlreiche Tools. Zuverlässig funktioniert der Tuneboto Amazon Video Downloader (ab 15 Euro). Das Programm zapft Amazon Prime Video extern an und lädt die Inhalte als MP4- beziehungsweise MKV-Datei herunter. Unterstützt werden sogar Batch-Downloads, um etwa Serienfolgen in einem Rutsch zu laden.
So geht’s:
- Sie melden sich in der Software mit Ihren Amazon-Zugangsdaten an, öffnen dann die Amazon-Webseite im Browser und gehen zum Bereich „Prime Video“.
- Gehen Sie nun zur der Detailseite des Films, den Sie herunterladen wollen.
- Kopieren Sie dann mit Strg-C den Video-Link aus der Adresszeile des Browsers und fügen ihn im Download-Tool mit Strg-V ein.
- Klicken Sie auf das Lupen-Symbol, um die Suche zu starten und den Treffer anzuzeigen.
- Über das Icon rechts beginnt der Download; Sie können auch zuerst über die erweiterten Downloadoptionen die Ausgabequalität einstellen.
Videoinhalte vom PC-Bildschirm abfilmen
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Von Audials gibt es mehrere Programme, mit denen sich die Inhalte von Streamingdiensten aufzeichnen lassen.
Ist das wirklich legal, wie der Hersteller auf seiner Webseite schreibt? „Ein Streaming-Rekorder, der keinen DRM-Schutz knackt, sondern aufnimmt wie Audials, ist nach deutschem Recht eindeutig legal. Sie dürfen ihn besitzen und verwenden, sofern Sie nur von legalen Quellen aufnehmen und die Aufnahmen privat nutzen, das heißt nicht weitergeben.“
Für das Archivieren von Filmen und Serien bieten sich Audials Movie 2024 (50 Euro) beziehungsweise Audials One (ab 90 Euro) an. Der Rekorder filmt den Bildschirm ab und nimmt parallel die Tonspur auf. In der Benutzeroberfläche von Audials Movie sind die wichtigen Streamingdienste als Kacheln vorkonfiguriert. Für jeden der Dienste gibt es eine Empfehlung der bestmöglichen Aufnahmequelle, ein weiterer Klick genügt für den Start der Aufnahme. Nachteil dieser Methode: Die Aufnahme dauert immer so lange wie die tatsächliche Zeit beim Abspielen und damit viel länger als per Offlinedownloader.
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In den Mediatheken von ARD, ZDF, 3Sat, Arte, Kika, Phoenix, ORF und SFR sowie sämtlicher ARD-Regionalsender steht ein Großteil der linear gesendeten Inhalte zum kostenlosen Abruf auf Smart-TVs und über die jeweiligen Sender-Apps. Den Download auf dem Windows-Rechner ermöglicht die kostenlose Software Mediathekview – legal und völlig unkompliziert. Die gewünschten Sendungen speichern Sie lokal als MP4-Datei. Ein Format, das auch die meisten Videoplayer beherrschen.
Mediathekview lädt nach dem Start automatisch die neueste Filmliste mit den Inhalten aller Sender aus dem Internet und zeigt die Inhalte mit Senderlogo, Thema, Titel, Datum, Dauer und Größe an. Sie können die Liste durchblättern oder gezielt nach einem Thema oder Titel suchen.
Mit einem Klick auf das Filtersymbol links neben dem Suchfeld lässt sich die Anzeige der Inhalte einschränken: Zur Auswahl stehen unter anderem „Nur neue Filme anzeigen“, „Nur HD-Filme anzeigen“, „Gesehene Filme nicht anzeigen“ und „Hörfassungen ausblenden“. Außerdem wählen Sie Sender und Thema aus und können Länge sowie Veröffentlichungszeitraum eingrenzen.
Mit der rechten Maustaste auf einen Listeneintrag und einem weiteren Klick auf den Menüeintrag „Film speichern“ (oder Strg-D) öffnet sich das Downloadfenster. Hier wählen Sie die Auflösung wie zum Beispiel „HD“ für die bestmögliche Qualität und bestätigen mit „OK“. Das Downloadverzeichnis legen Sie in den Programmeinstellungen fest.
Youtube: Downloads mit externen Tools ganz einfach
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Auf Youtube soll es weit über zwei Milliarden Videos geben. Premium-Nutzer von Youtube (11,99 Euro pro Monat oder 119,99 Euro im Jahresabo) können Videos direkt lokal im Browser herunterladen, müssen dann aber mit einer erheblichen Einschränkung leben. Das Video wird im Cache des Browsers gespeichert und ist nur über die Youtube-Website unter „Downloads“ und nur auf dem jeweiligen Gerät verfügbar. Für die Archivierung von Youtube-Videos sind daher andere Lösungen zu bevorzugen.
Von den vielen Downloadtools im Internet empfehlen wir den kostenlosen Youtube-Downloader HD. Wenn Sie ein Video von der Youtube-Website herunterladen möchten, starten Sie die Wiedergabe und kopieren die vollständige Internetadresse mit Strg-C in die Zwischenablage. Wechseln Sie dann zum Youtube Downloader HD und fügen Sie die URL mit Strg-V in das Feld hinter „Video URL“ ein. Falls verfügbar, stellen Sie im Feld darunter die gewünschte Videoqualität ein.
Damit kann der Download über den Button unten rechts im Fenster sofort gestartet werden. Alternativ füllen Sie zunächst die Warteschlange mit Inhalten („Add to Download Queue“) und laden alles zusammen später herunter. Als nützliches Extra konvertiert der Youtube Downloader HD die Videos direkt in das MP4-Format.
Als Alternative zu einem Desktoptool nutzen Sie eine Browsererweiterung zum Herunterladen von Youtube-Videos. Empfehlenswert ist hier der kostenlose Addoncrop Youtube Video Downloader. Nach der Installation der Erweiterung erscheint im Browser eine zusätzliche Leiste mit Schaltflächen direkt unter dem Videofenster auf der Youtube-Webseite. Mit einem Klick auf das Videosymbol starten Sie den Videodownload und stellen die Auflösung ein. Als nützliche Info sehen Sie zu jeder Auflösung die zu erwartende Dateigröße.
Audible: Gekaufte Hörbücher sichern
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Mit der Audible-App lassen sich einzeln gekaufte oder im Rahmen eines Abos geladene Inhalte auf dem Smartphone speichern. Gut: Sämtliche Titel, die während der Abo-Nutzung mit Guthaben erworben wurden, verbleiben auch nach einer Kündigung oder Pausierung des Abos weiterhin in der App und sind unbegrenzt nutzbar.
Abseits der App bietet sich das Programm Open Audible (24 Euro) an. Es verbindet sich nach Eingabe der Zugangsdaten mit einem bestehenden Audible-Konto und zeigt anschließend die Nutzerbibliothek mit den gekauften Hörbüchern an.
Im unteren Fensterbereich werden alle Titel mit einer Reihe von Zusatzinformationen gelistet. Über das Kontextmenü der rechten Maustaste stehen für jeden Titel verschiedene Aktionen zur Verfügung, etwa „Herunterladen“ und „In MP3 konvertieren“. Die Konvertierung ist notwendig, da Audible mit AAX ein eigenes Dateiformat verwendet. Bei AAX handelt es sich um eine AAC-Audiodatei (MP4) mit Kopierschutz (Digital Rights Management).
Hinweis: Gemäß den AGB von Audible ist es nicht gestattet, DRM-geschützte AAX-Dateien auf nicht von Audible autorisierten Geräten abzuspielen, auch wenn die Hörbücher rechtmäßig bei Audible erworben wurden. Darüber hinaus ist es grundsätzlich verboten, den DRM-Schutz zu entfernen.
Spotify: Musik mitschneiden
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Auch die Inhalte von Spotify lassen sich mit Hilfe der App lokal sichern. Allerdings werden geladene Einzeltitel und komplette Alben verschlüsselt abgelegt, diese können also nicht mit einem gewöhnlichen Audioplayer abgespielt werden.
Da Spotify in seinen AGB den Einsatz von speziellen Rippern verbietet, bietet sich ein Umweg an, um Musiktitel und Podcasts als MP3-Datei zu sichern.
Spezielle Aufnahmetools wie Recordify sind rechtlich umstritten. Viele Anwälte und unabhängige Experten sehen beim Einsatz des Programms jedoch keine Urheberrechtsverletzung, sofern der Mitschnitt zum privaten Gebrauch erfolgt. Ihre Begründung: Die Musik kommt aus einer legalen Quelle, und der Anwender verletzt mit der lokalen Speicherung keinen Kopierschutz.
Neben dem Recordify-Hauptprogramm gibt es vom Hersteller eine Browsererweiterung, die Sie nach dem ersten Start der Software für Chrome, Edge und Firefox über die entsprechenden Links installieren können. Ist das erledigt, entscheiden Sie sich in der Desktop-Software über das Auswahlmenü „Verbinden“ für „Spotify Web“ und folgen den Anweisungen.
Recordify funktioniert übrigens auch mit den Streamingdiensten Deezer, Google Play Music und Amazon Music. Außerdem lässt sich das Audiosignal der PC-Soundkarte aufzeichnen.
Bei Spotify öffnet sich die entsprechende Webseite im Standardbrowser, darin melden Sie sich mit Ihrem Benutzerkonto an. Die Verbindung zwischen der Software und Spotify erfolgt automatisch. Nun wählen Sie in Recordify den gewünschten Modus „Playlist“, „Alben“ oder „Single aus“. Sobald Sie die Wiedergabe eines Songs in Spotify starten, identifiziert Recordify den Titel mit den dazugehörigen Interpreten. Per Klick auf „Dieses Lied behalten“ wird das aktuell gespielte Lied als MP3-Datei in Ihrer lokalen Medienbibliothek unter „Meine Musik“ gespeichert.
Die Plus-Version von Recordify für 10 Euro enthält für sechs Monate alle neuen Funktionen und Updates. Außerdem lassen sich eigene Voreinstellungen für die automatische Dateibenennung festlegen.
Was ist legal, was nicht?
Das Herunterladen von Inhalten von Streamingdiensten oder Mediatheken ist mit entsprechenden Tools ausgesprochen einfach. Doch ist der Download von Musik, Filmen und Hörbüchern überhaupt erlaubt und rechtlich zulässig?
Wir haben uns die AGB der Streaminganbieter angeschaut. Spotify schreibt in Punkt 7 seiner Nutzerrichtlinien: „Folgendes ist unter keinen Umständen gestattet: Weiterverbreiten, Vervielfältigen, „Rippen“, Aufzeichnen, Übertragen …“.
Ähnliches liest sich in den AGB von Audible: „[…] Es ist nicht zulässig, die Audiotitel zu modifizieren, zu zerlegen, zu konvertieren, zu verändern …“. Bei Netflix stimmen Sie mit der Annahme der Nutzungsbedingungen zu, Folgendes zu unterlassen: „Inhalte und Informationen, die auf Netflix zur Verfügung stehen oder die Sie von oder durch den Netflix-Dienst erhalten haben, zu archivieren, zu vervielfältigen, zu verbreiten …“. Bei Amazon Prime Video sind die Nutzungsregeln schwammiger formuliert: „Wenn eine Downloadoption zur Verfügung steht, können Sie die von Ihnen gekauften Videos auf vier kompatible Geräte herunterladen …“.
Christian Solmecke, Anwalt für Urheber- und Medienrecht, schreibt dazu: „Bei vielen Anbietern auf dem Markt akzeptiert der Nutzer mit Anerkennung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Inhalte weder zu kopieren, zu vervielfältigen, zu rippen, aufzunehmen oder öffentlich zugänglich zu machen.“
Allerdings sei noch nicht abschließend geklärt, ob solche AGB überhaupt in dieser Form gesetzeskonform sind und welche Möglichkeiten die Anbieter bei einer AGB-Verletzung haben. Wird jedoch ein Kopierschutz umgangen, ist die eingesetzte Software illegal.
Zur Beurteilung müsste man nun zwei Dinge wissen: Setzt der Anbieter überhaupt einen Kopierschutz ein und hebelt der Offlinedownloader diesen dann aus?
Wenn Sie mit einem Abo auf für Sie zugängliche Inhalte zugreifen, spricht vieles dafür, dass die Nutzung der Offlinedownloader nicht illegal ist. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie für die Verwendung einer solchen Software juristisch belangt werden, zumal Ihnen der Einsatz nachgewiesen werden muss. Wollen Sie keinerlei Risiko eingehen, nutzen Sie keine Offlinedownloader.